In Frankreich ein Hotel oder Restaurant zu kaufen war noch nie so einfach wie jetzt. Während ich diesen Text schreibe, stehen in der französischen Tourismusstadt diverse Restaurants und Hotel-Restaurants zum Kauf. Ein Grund dafür ist, dass es auch in Frankreich, wie auch in anderen Ländern Europas, das Horeca-Geschäft nicht einfach ist. Darüber hinaus können sich viele Franzosen nicht an moderne Marketingmethoden anpassen. Keine der zum Kauf stehenden Hotel-Restaurants haben eine gute Homepage und sind in den sozialen Medien wenig aktiv. Dadurch sind sie gegenüber den vielen anderen Mitbewerbern auf dem Markt unterlegen, die ausgiebig die Dienste von AirBNB, Bookings und Trip Advisor nutzen. Daher bleibt ihnen keine andere Wahl, als ihr französisches Hotel-Restaurant in Frankreich zu verkaufen.
Ein Hotel oder Restaurant in Frankreich betreiben
Ist es einfach unmöglich, in einer Stadt wie Tournus ein erfolgreiches Hotel oder Restaurant zu betreiben? Das denke ich nicht. Das Potential in dieser Stadt ist enorm. Tournus hat zwar nur 6.000 Einwohner, aber einige Restaurants mit Michelinstern (mit 1 Stern pro 1.500 Einwohnern die größte Sterndichte von Frankreich) und eine eigene Autobahnausfahrt (Nr. 27) an der Autoroute du Soleil, die circa 8 Autostunden von Utrecht entfernt ist. Der ideale Zwischenstopp also für sowohl Menschen aus dem Norden, die in Richtung Süden unterwegs sind, wie für Pariser auf dem Weg zum Midi oder zum Skifahren. Man muss nur clevere Reklame machen. Und wenn man ein Restaurant betreiben will, sollte man etwas anderes bieten, als die anderen Restaurants.
Syrische Amateure mit eigenem Restaurant in Frankreich
Ein gutes Beispiel bildet eine syrische Familie, die drei Jahre nach ihrer Flucht aus Aleppo die Möglichkeit erhielt, ein Minirestaurant in Tournus zu übernehmen. Sie misteten es aus, bemalten die Wände, hingen einige Fotos von syrischen Tempeln auf und nannten es „Les Délices d’Aleppe“. Ergebnis: Jeden Tag volles Haus und zwar zum Mittag-, und zum Abendessen. Und das, obwohl sie in Syrien etwas völlig anderes machten. Gleichzeitig haben einige normale Restaurants mit den traditionellen Schnecken, Bœuf Bourguignon und Poulet aux Morilles als Hauptgericht und dazu Clafoutis Probleme. Und von den vier Kebab-Läden stehen zwei kurz vor dem Ende, genau wie auch der zweite Pizza-Bäcker.
Ein Restaurant in Frankreich machen? Machen Sie etwas un-französisches draus
Meiner Meinung nach ist es wichtig, mit einem eigenen Restaurant in Frankreich von Anfang an etwas anderes anzubieten. Etwas anders machen. So begann ein älteres Ehepaar vor kurzem einen gutgehenden Teesalon. Und auch das einzige Crêpes-Restaurant der Stadt geht in meinen Augen gut. Mit einem Wort dürfen Sie mit Ihrem Hotel oder Restaurant in einer französischen Kleinstadt nicht versuchen, die Franzosen mit ihren Waffen zu schlagen, sondern etwas völlig anderes beginnen. Ihre eigene Nische suchen. Dann kann ein Hotel oder Restaurant in Frankreich sicher ein erfolgreiches Unternehmen werden.
Ich denke dabei zum Beispiel an ein Hotel-Restaurant, das ganz im Stile der 50ger Jahre mit Amerikanischen „Diner“-Möbeln eingerichtet ist und eine schöne Speisekarte mit „slow“ Fastfood bietet. Burger Bœuf Charollais Fois Gras. Pommes frittes mit „Cuisses de Grenouilles“. Un vrai ‘Diner Américain vintage années 50‘